elfies einer Utopie ist ein neuartiges Theaterformat - es verbindet Humor, tiefgründige Texte und große schauspielerische Leistung mit Themen der nachhaltigen Entwicklung.
In 2021 fand das Projekt statt in Form eines Schülerworkshops und einer Minitheaterserie, die sich in vier Folgen humorvoll und kritisch mit dem Klimawandel und den Auswirkungen unserer aktuellen Lebensweise beschäftigt - passend zum 13. Umundu-Festival für nachhaltige Entwicklung - Thema: Klima des Wandels in dessen Rahmen es sich einbettete.
SO WAR ES
Am 25.9., 28.9., 30.9. & 2.10. 2021 wurde das Theaterformat als Folge in den Technischen Sammlungen Dresden im Rahmen des Umundu-Festivals für nachhaltige Entwicklung aufgeführt. Insgesamt gab es fünf Stunden Theater, 12 Schauspielerperformances, intensive Bühnengespräche, vier pointierte Regietexte, 132 Gäste und viel Lachem im Raum.
Wir danken an dieser Stelle recht herzlich dem Regisseur Nicola Bremer, dem Ausstatter Jakob Ripp, Sina und Annika für die tolle rund-um-Betreuung, Stephan und Frank für die nervenaufreibende Technikleistung, den Schauspieler*innen und nicht zuletzt den Gästen, Spender*innen und Förder*innen.
Ohne euch wäre das alles nicht möglich gewesen!
Und weil es so schön war, planen wir eine Fortsetzung in 2022. Dafür merkt euch gern den 24.09.22 vor. Wir freuen uns auf euch.
Selfies einer Utopie - Idee und Format
Kaum auszuhalten, diese Ambivalenz der Moderne: Immer mehr ist möglich, aber ist es auch richtig? Je mehr wir tun können, desto häufiger müssen wir uns angesichts der Krisen unserer Gegenwart rechtfertigen. Und wenn wir es dann geschafft haben, uns eine unabhängige Meinung zu bilden, um auch guten Gewissens das tun zu können, was wir wollen, dann passt es wieder jemandem nicht. Klar, so geht eben richtige Freiheit. Weil die aber auf Dauer auch anstrengend ist, suchen wir gern mal Schutz in den Selbstbestätigungsblasen. „Like!“ – Hier erwartet uns dann die entlastende Übersichtlichkeit einer Welt ohne irritierende Zwischentöne - und ohne Humor. Dabei braucht es den Raum für ein wenig Selbstironie, die uns einen Spiegel vorhalten kann. Erkenne und schmunzle über dich selbst, – dann erkennst du vielleicht auch, wer du werden kannst.
Die Reihe Selfies einer Utopie schafft auf der Bühne einen Raum für eine anarchistische, ironische, laute und leise, gerade und schräge, flache und kantige, versunkene und abgehobene, rational-dadaistische, konservativ-progressive Gegenwartsdiagnose und eine Fiktion unserer Welt von morgen. Ohne Zwang zur Zustimmung, ohne Pflicht zur Richtigkeit, aber immer mit dem Anspruch, Widersprüche zu produzieren und auszuhalten, reflektiert das Format ironisch unsere Fehlbarkeit, unsere Schwächen und Widersprüchlichkeiten in den Diskurskosmos aktueller politischer Debatten zurück. Denn Widerspruch ist Freiheit und Freiheit ist Entwicklung.
Das Projekt wurde in 2021 gefördert durch die Landeshauptstadt Dresden, Amt für Kultur und Denkmalschutz und die Kulturstiftung des Freistaats Sachsen. Diese Maßnahme wurde ebenso mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.
verfasst am 05.04.2022 von Siv-Ann